Der Friedhof der Israelitischen Gemeinde Gudensberg befindet sich in Obervorschütz: 13204 qm (lfd. Nr.20). Er diente als Begräbnisplatz für Gudensberg mit Obervorschütz, ebenso für die Orte Riede, Dorla, Kirchberg, Lohne und Maden (in allen diesen Orten lebten 1835 und 1861, teilweise auch noch 1905 Juden). Bis etwa 1887-1897 wurde der Friedhof auch noch mitbenutzt von Felsberg mit Altenburg und Gensungen, Niedenstein sowie von Cappel und Obermöllrich (zu Fritzlar gehörend) und von Züschen, Elben und Neubrunslar.
Um 1730 wurde ein Grundstück zur Anlage des Friedhofs erworben, es war die Südwestecke des späteren Friedhofs auf einer Anhöhe; dieses Stück konnte nicht verwendet werden, da es zu steinig war. Man kaufte deshalb ca. 4 bis 5 Morgen dazu; dieses Stück wurde etwa im Jahre 1860 mit Tannenbäumen umsäumt.
Ein erstes Grabsteinverzeichnis wurde von Kreisrabbiner Wetzlar angefertigt und 1875 von dem damaligen Vorsänger M. Lilienfeld gegengezeichnet; im Jahre 1937 wurde von Baruch Wormser aus Grebenstein ein genaues Grabsteinregister angelegt: Die ältesten Grabsteine – etwa 22- befinden sich am Fuß der Anhöhe und sind aus den Jahren ab 1736. Die Gräber sind dann laufend durchnumeriert – insgesamt 275; dazu kommen 150 Gräber in geordneten Reihen aus der neueren Zeit. Die Gesamtzahl beträgt also 425 Gräber. Die Inschriften sind bis 1859 ausschließlich hebräisch, dann erstmals auch deutsche Beschriftung, jedoch hauptsächlich hebräische Inschriften bis 1897, erst danach häufiger deutsche Inschriften. Die letzten Beerdigungen fanden 1935 statt.
Auszug aus der Friedhofsordnung:
Es muss unser aller Bestreben sein, den jüdischen Friedhof in einem der Würde des Ortes entsprechenden guten Zustand zu erhalten.