Seit 2002 veranstalten die drei Kommunen Edermünde, Gudensberg und Niedenstein jeweils zum Tag des Denkmals am zweiten Sonntag im September erfolgreich das Radlerfest „Tour de Chattengau“. Entlang einer ca. 35 km langen Rundstrecke auf Rad- und Wirtschaftswegen bietet die Gastronomie Leckereien und jede Menge Erfrischungen. Alle Museen und Denkmäler haben geöffnet. Führungen bieten ungewohnte An- und Einsichten. An einem wechselnden Ort findet ein zentrales Fest statt. Seit 2005 ist die Route ganzjährig fest mit einem Logoschild ausgewiesen. Startpunkt Gudensberg
Da Gudensberg an der A 49 am schnellsten zu erreichen ist und in der Innenstadt an Wochenenden ausreichende Parkplätze zur Verfügung stehen beginnt unsere Beschreibung am Gudensberger Rathaus. Durch die Bahnhofstraße gelangt man auf einen ehemaligen Bahndamm und auf ihm über den kleinen Sattel am „Kasseler Kreuz“ nach Dissen. Man quert die B 254 und rollt abwärts nach Haldorf, wo man seinen Drahtesel links in den Ort lenkt. Dort warten die „Brauscheune“ und das Gasthaus Hühne, beide mit Biergarten auf durstige Gäste. An der Kreuzung steht links das kleine schmucke Dorfmuseum „Hirtenhaus“.
Auf einem Radweg, der bald die kleine Kreisstraße nach links quert, fährt auf Holzhausen am Hahn zu. Der markante Fels hinter dem Ort kann erstiegen werden und bietet trotz seiner geringen Höhe wegen seiner exponierten Lage eine schöne Rundumsicht. Die Radroute unterquert die A 49 und führt zwischen Äckern nach Besse. Die Dorfkirche steht auffällig am höchsten Punkt. Ein Radhändler hilft bei einer Panne und im „Besser Hof“ kann man sich stärken für den nächsten Abschnitt. Am Tag des Denkmals sind die geheimnisvollen Gewölbe und Bunker unter der Kirche geöffnet.
Die Tour folgt nun leider einer Landstraße, die aber an Wochenenden nicht übermäßig befahren ist. Vor Metze muss zum Sattel beim Forsthaus Gestecke in einen kleinen Gang schalten und kräftig in die Pedale treten, um die längste und schwerste Steigung (ca. 8 %) der Rundtour zu bewältigen. Am Sportplatz verlässt man die Straße und radelt zwischen Äckern und Wiesen und an zahlreichen Obstbäumen vorbei leicht ansteigend in das vor einem liegende Niedenstein. Der Hessenturm grüßt bereits aus der Ferne. In Niedenstein erreicht man den höchsten Punkt der Radtour. Das kleine Schwimmbad bietet ein wenig Erfrischung, in der Woche auch der EDEKA-Markt am Wegesrand.
Nach einem großen Linksbogen durch die Ausläufer des kleinen Luftkurortes führt die Wegweisung den Radler zwischen Äckern in einen Wald, auf eine Weg, auf dem man steil bergab zum Flüsschen Ems und dem Campingplatz an der Weißenthals-Mühle rollt. Hier ist an Wochenenden wieder eine erfrischende Einkehr im kühlen Grund möglich. Ein Sträßchen windet sich durch das idyllische Tal und bringt einen nach Kirchberg. Am Ortseingang lädt die „Jausenstation“ die Wochenendausflügler zum Verweilen ein. Hier ist die Gelegenheit sich für die Schlussetappe zu stärken. Man folgt nun dem Flüsschen Ems weiter – zunächst auf einer ruhigen Landstraße, dann auf einem kombinierten Rad-/Wirtschaftsweg vorbei an der Gleichener Mühle nach Dorla. Am Ortsausgang überquert man die A 49 und biegt dann links in einen Weg ein, der mit großen Pappeln bestanden ist. Vor einem liegt die Anhöhe Nacken mit schöner Aussicht nach Süden. Ein kurzer heftiger Anstieg führt einen rechts vorbei. Nun hat das Ziel Gudensberg mit der Wenigenburg (Fachwerk) und dem Schlossberg mit der Obernburg vor Augen. Liebhaber der weiten Aussicht erwandern den Schloss-berg am Ende der Tour de Chattengau, um sich noch einmal eine Übersicht zu verschaffen. Eine Schlusseinkehr in die Eisdiele, in eines der Cafés oder Restaurants runden den Radausflug durch den abwechslungsreichen Chattengau ab.